Kopenhagen

Dänemark | Verwaltungsleistungen so einfach wie Onlineshopping

borger.dk: Einfache Formulare und personalisierte Inhalte

Das dänische Portal borger.dk bietet Bürgern einen zentralen Zugang zu allen digitalen Leistungen der öffentlichen Verwaltung. Durch Verknüpfung verschiedener Register nationaler Institutionen (z.B. Meldewesen, Steuerbehörde) können Daten ressortübergreifend abgerufen werden. Dank der intuitiven Strukturierung nach Lebenslagen können Nutzer zudem schnell zu den gesuchten Verwaltungsleistungen innerhalb und außerhalb des Portals navigieren.

Komplexe Verwaltungsanträge sind schnell und effizient ausgefüllt.

Zahlreiche Felder sind mit bereits vorhandenen Identitäts- und Fachdaten hinterlegt. So können beispielsweise bei der Beantragung von Wohngeld Daten zu Mitbewohnern vorausgefüllt und Melderegisterdaten automatisch abgerufen werden. Eine solche Datenvorbelegung kann darüber hinaus auch bei Verwaltungsleistungen außerhalb des Portals genutzt werden. Dies erspart Bürgern Zeit, da sie Daten und Dokumente nicht mehrfach übermitteln müssen. Auch für die Behörde reduziert sich der Aufwand erheblich, denn die Anzahl fehlerhafter Eingaben wird minimiert und Daten müssen seltener manuell überprüft werden.

Gleichzeitig können Bürger bedarfsgerecht angesprochen werden.

Hinterlegte Nutzerdaten werden verwendet, um personalisierte Inhalte auf der Einstiegsseite des Portals zu generieren (so genannte „Themes“ oder „Lebenslagen“). So werden etwa Nutzer, die kurz vor dem Renteneintritt stehen, über eine personalisierte Nachricht daran erinnert, den Rentenantrag vor ihrem 65. Lebensjahr zu stellen. Möglich wird dies durch eine ressortübergreifende Nutzung relevanter Daten, die jedoch erst mit dem Log-in des Nutzers automatisiert verknüpft werden. Damit erfolgt eine zielgruppengerechte und an die jeweilige Lebenssituation zugeschnittene Ansprache – unter Wahrung des Datenschutzes.

Fokus auf den Nutzer

Bei der Umsetzung von borger.dk stehen die Nutzerbedürfnisse
an oberster Stelle – und wie diese durch eine intelligente Nutzung von Daten am besten adressiert werden können. Hierfür wurden Experten für intuitive Sprache und Nutzerführung in den Entwicklungsprozess eingebunden und kontinuierliche Messungen der User Experience im Betrieb des Portals vorgenommen. Zudem wurden Nutzertests mit Bürgern durchgeführt, um Verbesserungspotenziale im Portal zu identifizieren.

Zentrale Koordination von Datenverknüpfung und -aufbereitung

Dass eine  übergreifende Zusammenarbeit ausschlaggebend ist, um Daten über die einzelnen Ressorts hinweg austauschen und nutzen zu können, wurde früh erkannt. Hierzu startete die Regierung ein ebenen- und ressortübergreifendes „Grunddata“-Programm unter Leitung der nationalen Digitalisierungsbehörde. Im Zentrum stand dabei die Definition eines harmonisierten Datenmodells, das Basisdaten eindeutig definiert und spezifiziert. Einheitliche technische Standards und die Etablierung eines Gremiums, das die effiziente und kohärente Entwicklung und Nutzung der Basisdaten gewährleisten sollte, ermöglichten zudem die registerübergreifende Verknüpfung von Daten.